Begeben wir uns kurz in das Jahr 1991.
NBA-Finalserie. Spiel 1 – Chicago Bulls gegen L.A. Lakers. Ein gewisser Michael Jordan setzt zum legendären Flug an und verzaubert die Massen. Und nicht nur die.
Ich war 14 Jahre alt und dieser Superstar des Basketballs hatte mein Herz erobert. Das klingt zwar irgendwie komisch, aber genau so war es. Jedes Mal, wenn ich seinen Namen hörte, war ich voller Aufregung.
Und so kam schnell eins zum anderen.
Neben seiner ganzen Persönlichkeit, interessierten mich auch seine Basketballstatistiken. Wie war seine Freiwurf-Quote? Wie viele Punkte erzielte er pro Spiel? Wie viele davon in den Playoffs? Es waren unglaublich viele Zahlen.
Und plötzlich war sie da – die Leidenschaft für schier endlose Datenreihen. Ich kaufte mir sogar spezielle amerikanische Magazine, die voll davon waren. 10 D-Mark kosteten diese damals. Sehr viel Geld für einen Teenager. Aber was spielt Geld schon für eine Rolle, wenn man sein Idol liebt und eine brennende Leidenschaft besitzt?
Damals war mir klar, mein Job wird mit Zahlen zu tun haben. Mit sehr vielen Zahlen. So viel war sicher.
Als Statistiker zu arbeiten, das erfuhr ich dann während meines BWL-Studiums, wäre mir zu langweilig gewesen. Und da ich sehr gerne mit Menschen kommuniziere, führte mein Weg in die Finanzberatung. Passt doch ganz gut, dachte ich mir in meinem jugendlichen Leichtsinn.
Doch ich sollte mich irren.
Die Finanzberatung, wie man sie kennt und leider zu Recht verschmäht, hat sehr wenig mit einer Planung seiner Finanzen zu tun, wie ich sie verstehe. Doch auch Finanzplanung ist nicht gleich Finanzplanung. Leider. Es könnte einfach sein.
Aber die Finanzindustrie-Lobby ist sehr stark. Für eine echte Finanzplanung ist keine Zeit und den meisten „Beratern“ fehlt es an Können und Wollen! Produkte müssen verkauft werden, damit Provisionen fließen. Nicht nur für die Bank, sondern auch an die Berater. So läuft das nun mal.
Diese Erfahrungen machte ich unter anderem auch bei der Deutschen Bank. Ich war Teil dieses Systems und ich wollte da raus.
Ende März 2011 verließ ich die Bank, um mich auf eigene Füße zu stellen.
Relativ schnell nahm ich an einer Fortbildung zum Thema „Versteckte Kosten in der Geldanlage“ teil. Meinen Kollegen und mir wurde schlecht. Was wir da hörten und anschließend berechnet bekamen, raubte uns den Atem.
Die Kosten sind so hoch, dass hier nur einer gewinnen kann. Und das ist nicht der Kunde.
Ich entschied einen Radikalschnitt zu machen. Mir wurde klar, dass ich in Zukunft von meinen Kunden auf Honorarbasis bezahlt werden möchte. Kein Hoffen mehr auf Produktabschlüsse, sondern durch ehrliche und faire Beratung einen echten Mehrwert liefern. Intelligente und kostengünstige Finanzlösungen gab es als Sahnehäubchen dazu.
Und wie reagierten meine Kunden auf diesen Sinneswandel?
Das Schlüsselerlebnis hatte ich mit einem Kunden von der Börse Stuttgart.
Dieser war erstaunt über meine Ehrlichkeit und dass ich 10.000 Euro an Provisionen zurückzahlen müsste, wenn er die kostenverseuchten Verträge kündigt. Mein neuer Ansatz und die neue Produktlösung gefielen ihm aber so gut, dass er mir eine zweite Chance gab. Mein Honorar bezahlte er anstandslos und sieben Neukunden-Empfehlungen bekam ich dazu.
Ich war überglücklich! Das Jahr 2012 wurde ein sehr erfolgreiches.
Doch ich fühlte mich noch nicht richtig wohl mit meiner Positionierung und meinem Dienstleistungsangebot.
Im Jahr 2014 lernte ich dann meinen Mentor aus England kennen. Neben unserer Leidenschaft für Zahlen, teilen wir aber auch die gleiche traurige Erfahrung.
Es geht um unsere Eltern.
Meine waren hart arbeitende Menschen und zählten schon die Jahre, bis sie endlich ihren Lebensabend in Kroatien verbringen konnten.
Bis dato hatte mein Vater meine Mutter immer mit den Worten vertröstet: „Wir werden unser Leben einmal genießen, sobald wir in Rente sind.“ Doch dazu kam es leider nicht. Meine Mutter verstarb viel zu früh im Alter von 57 Jahren an Brustkrebs und mit ihr einige Lebensträume.
„Wir werden genießen, wenn…“ – viel zu oft habe ich diesen Satz auch von meinen Kunden gehört.
Warum will alle Welt einem weismachen, dass man bis 67 arbeiten muss?
Was ist, wenn mir so viel Zeit gar nicht mehr bleibt oder meinem geliebten Partner?
Was ist, wenn mein Rücken nicht mehr mitspielt und ich die Weltreise mit meiner Tochter nicht antreten kann?
Was ist, wenn ich genug finanzielles Polster habe, um mit 55 auszusteigen, doch niemand sagt es mir (und alleine kann ich es nicht, weil mir die Leidenschaft für Zahlen fehlt)?
Was ist, wenn ich mir jetzt Zeit nehme, um meine Ehe zu retten?
Was ist, wenn ich den Job, den ich hasse, gegen einen tausche, der mich wirklich glücklich macht? …
Spannende Fragen, nicht wahr?
Und genau um solche und um die entsprechenden Exit-Strategien, geht es hier in meinem Blog und in meinem Beratungsunternehmen. Die schmerzliche Erfahrung durch den Tod meiner Mutter hat mir die Augen geöffnet. Sieben Jahre später, aber manchmal braucht es eben seine Zeit.
Während ich diese Zeilen schreibe, habe ich eine ganz spezielle Gruppe von Lesern vor Augen, an die dieser Blog gerichtet ist.
Es sind Menschen, die ihren Status Quo hinterfragen.
So wie meine Kunden. Sie sind für mich smarte Helden. Sie geben sich mit dem Status Quo nicht zufrieden, sondern fordern ihn sogar heraus. Der Ausstieg aus dem Hamsterrad steht bevor. Es ist Zeit, die Fehler aus der ersten Lebenshälfte zu begraben und die zweite ausgefüllter und zufriedener zu gestalten. Das erfordert Mut und Stärke.
Mit diesem Blog möchte ich Sie dabei unterstützen.
In diesem Sinne, herzlich willkommen auf meiner Seite. Ich freue mich auf einen interessanten Austausch und wünsche mir, dass wir zu einer verschworenen Gemeinschaft heranwachsen.
Darum habe ich eine Bitte:
Kommentieren Sie, was das Zeug hält. Teilen Sie die Blogbeiträge und lassen Sie uns gemeinsam daran mitwirken, mehr Menschen in die private und berufliche Freiheit zu bringen. Lassen Sie uns smarte Helden sein, Vorbilder und Inspiration für andere.
Wir haben nur das eine Leben bekommen. Machen wir das Beste daraus.
Warum Ihnen mein 40. Geburtstag helfen kann, den Grundstein für Ihre eigene Exit-Strategie zu legen, können Sie hier nachlesen.
Herzliche Grüße,
Marin Marinov