Vergessen Sie diese 2 wichtige Faktoren nicht in Ihrer Exitplanung

Bei der Erstellung Ihrer eigenen Exitplanung sollten Sie mindestens die folgenden zwei Faktoren berücksichtigen.

Bevor ich dazu komme, möchte ich Ihnen jedoch eine Frage stellen:

 

Mal angenommen, Sie verkaufen morgen Ihr Unternehmen und erzielen daraus einen Verkaufserlös von 1 Million Euro (netto nach Steuern). Was würden Sie damit tun?

 

Wenn ich an meine Mandanten denke, dann kommen Aussagen wie die folgenden:

_ Ich möchte die Welt bereisen

_ Ich möchte neue Hobbys angehen

_ Ich möchte junge Unternehmer als Investor fördern

_ Ich möchte soziale Projekte unterstützen

Meine Frau und ich in Südafrika

 

Das Leben bietet uns Gott sei Dank einen bunten Strauß an Möglichkeiten. Sie können frei wählen. Bei meinem letzten Vortrag sagte einer der Teilnehmer, er würde die Summe bei mir anlegen. Auch das ist denkbar :-)

Kommen wir zu den zwei Faktoren, die Sie bei Ihrer Planung im Blick behalten sollten.

Dafür ist es notwendig, Ihnen einige kurze Grundlagen in Form von Finanzwissen zu vermitteln.

Ich beeile mich damit, denn es lohnt sich dran zu bleiben.

 

# Faktor 1: Kosten

Gehen wir davon aus, Sie besitzen Finanzprodukte und darin enthalten sind Aktienfonds.

Ein solcher Aktienfonds kann eine Rendite von 6 % und mehr erzielen.

Wie hoch ist Ihre Rendite nach Kosten und Steuern?

Hier die vereinfachte Berechnung:

6 % Rendite

– 2 % Kosten

= 4 % Rendite

– 1 % Steuern

= 3 % Rendite (nominal)

– 2 % Inflation

= 1 % Rendite (real)

Berechnung

# Faktor 2: Inflation

Wie Sie aus der oberen Berechnung sehen können, bleiben nach Steuern nur noch 3 % übrig. Davon müssen Sie jetzt noch die Inflation abziehen.

Im Ergebnis erzielen Sie somit mit der Geldanlage eine magere Rendite von 1 % – dagegen steht das nicht zu unterschätzende Risiko von steigenden und fallenden Aktienkursen.

In meiner täglichen Praxis erstelle ich Berechnungen zur Rentabilität von Finanzprodukten. Solche Ergebnisse sind leider gängig. Und welche Auswirkungen diese mit sich bringen, möchte ich Ihnen anhand eines aktuellen Mandanten vom letzten Artikel aufzeigen.

In der folgenden Grafik sehen Sie, wie sich das Vermögen des Mandanten über die Zeit hin entwickelt.

 

# Ergebnis beim Mandanten

 

Zum geplanten Endzeitpunkt hinterlässt der Mandant ein Nettovermögen von 2,3 Millionen Euro. So weit so gut.

 

Wie sieht das Ergebnis nach Berücksichtigung einer Inflation aus?

 

 

Puh – das Vermögen schmilzt dramatisch um 1 Million Euro zusammen. Ein schleichender Prozess mit Folgen.

Jetzt sind wir wieder bei der Einstiegsfrage, was Sie mit 1 Million Euro anfangen würden?

 

Ich hoffe, ich konnte Sie zum Nachdenken anregen. Hier noch ein letzter Impuls:

 

Dem Mandanten bleiben am Ende 1,3 Millionen Euro übrig. Ihre Frage müsste jetzt lauten:

“Wieviel davon ist liquide und wie viel illiquide?” – Richtig, lieber Leser. Oder anderes ausgedrückt:

 

Hat der Mandant zu jedem Zeitpunkt genug Geld oder muss er sein geliebtes Haus verkaufen, um zukünftig seine Lebenshaltungskosten zu bestreiten?

 

Fazit

In diesem Beitrag habe ich mich auf 2 Faktoren konzentriert. Diese können erhebliche Einflüsse auf Ihren Exitplan haben. Nehmen Sie sich die Zeit und überprüfen Sie Ihre Ausstiegs-Strategie. Laut Albert Einstein ist die Zeit in der Finanzmathematik unsere beste Freundin. Nutzen Sie diese Erkenntnis für sich. In naher oder ferner Zukunft werden Sie es sich danken und können stolz darauf sein.

Wie Sie festgestellt haben, ist die Exitplanung nicht nur auf 2 Faktoren beschränkt. Viele weitere müssen sorgfältig berücksichtigt und abgewogen werden. Nur dann entsteht ein klares Bild der eigenen finanziellen Zukunft.

 

Auf meinem Blog finden Sie dazu viele weitere Beiträge, die Ihnen dabei helfen sollen.

Ihr

Marin Marinov

 

Diese lähmende Unsicherheit und kann ich mir noch Schuhe leisten?

 

Der Hauptgrund Nr. 1 warum Mandanten meinen Rat aufsuchen lautet in etwa: 

 

Herr Marinov, habe ich es geschafft? Habe ich genug Geld, um davon sorgenfrei leben zu können? Für wie viel muss ich denn mein Unternehmen verkaufen, damit ich ruhig schlafen kann?

 

Szenenwechsel. Wir sind in meinem Büro. Ein gestandener Mann, Ende 50, sitzt mir gegenüber und wir unterhalten uns über seine Lebensziele und die damit verbundenen Gedanken:

Reicht die Million aus dem Unternehmensverkauf aus? 

Der Mann wirkt sichtlich besorgt. 

 

Doch ich habe eine Idee: Wir starten nicht mit der Geldanlage. Die Geldanlage ist immer nur ein Endprodukt einer echten Finanzplanung. Also der Erfassung aller Einnahmen, Ausgaben, Vermögenspositionen und Verbindlichkeiten über einen festgelegten Zeitraum. 

Daraus abgeleitet lassen sich jedoch interessante Szenarien ableiten. So zum Beispiel eine Erhöhung der Lebenshaltungskosten um 23.000 Euro pro Jahr, um endlich einige Lebensziele von der Bucketliste abzuhaken. Oder wie wäre es, anstatt mit 65 sein Unternehmen zu verkaufen, dieses doch schon mit 58 Jahren an den Nachfolger zu übergeben? 

 

Hier ist viel Spielraum für Kreativität und vor allem für Individualismus. Keine Planung gleicht der vorherigen. Das ist auch die Schönheit an meinem Job.

 

Die Datenerhebung bei meinem Mandanten war sehr umfangreich, da er und seine Ehefrau in Summe 18 Lebensversicherungen im Laufe ihres Anlegerdaseins eingekauft haben. Hinzu kamen noch Immobilien, Bausparverträge, Wertpapierdepots, Tagesgeldkonten uvm. Die Klassiker eben. 

Jetzt war ich selbst sehr gespannt auf das Ergebnis.

 

Auch die Frau war sichtlich nervös, als sie mit ihrem Mann zum Besprechungstermin nach Karlsruhe kam: „Herr Marinov, kann ich mir noch Schuhe leisten?“ Dies war eine ernst gemeinte Frage, die ich, so versicherte ich ihr, in jedem Fall beantworten würde. 

 

Was denken Sie, reichen 2,6 Mio. Euro Vermögen aus, um davon finanziell entspannt leben zu können? Von heute an bis in 30 Jahren? 

Würden Sie es bejahen oder eher verneinen?

„Es kommt darauf an.“ – so die klassische Antwort eines Betriebswirts. Die laufenden Ausgaben und unregelmäßigen einmaligen Investitionen (Modernisierung des EFH, Unterstützung der Kinder beim Autokauf oder Studium, die Anschaffung eines Ferienhauses und alle 3-4 Jahre ein neues Fahrzeug, Urlaube etc.) können dieses Vermögen sehr schnell zusammenschmelzen lassen. 

 

Doch für meine Mandanten hatte ich eine tolle Nachricht: Es reicht in allen berücksichtigten Szenarien aus. Selbst die Erhöhung um 23.000 Euro pro Jahr für Lifestyle und Konsum wären problemlos stemmbar. 

 

Glücksgefühle stiegen meinen Mandanten ins Gesicht, nachdem ich die Ergebnisse präsentiert hatte.

Diese hatte ich auch, denn nicht bei jedem Mandanten sieht es rosig aus. Die Ehefrau lächelte mir zu und mein Mandant sagte mir, eine enorme Last sei von seinen Schultern gefallen. Beide wollen jährlich eine Aktualisierung ihrer Exitplanung, um nie wieder aufgrund finanzieller Unsicherheiten schlecht schlafen zu müssen.

Kommen wir kurz zu Ihnen. Nicht jeder liebt es, sich mit seinen Zahlen auseinanderzusetzen. Der Aufwand ist oft mühsam und sehr aufwendig. Doch die Mühe lohnt sich, wenn am Ende ein klares Bild der eigenen (vielleicht) rosigen finanziellen Zukunft vor einem auftaucht. 

 

Wenn Sie eine gewisse Unruhe und Unsicherheit spüren, könnte Ihnen im ersten Schritt eine Bestandsaufnahme weiterhelfen. Wie Sie damit anfangen, sehen Sie hier:

 

Ihr

Marin Marinov

 

Photo by Terje Sollie from Pexels

“Eheberatung? Wirklich, das hast Du Deinen neuen Mandanten empfohlen?”

JA! Und nicht nur das.

Doch der Reihe nach.

Wir sind wieder bei den reizenden Eheleuten, von denen ich in meinem letzten Artikel berichtet habe.

Die Quintessenz aus der Exitplanung war ja:
Sie können ohne die Angst weitermachen, dass Ihnen das Geld ausgeht.

Es folgten klare Handlungsempfehlungen, denn ohne Taten, keine Resultate:

  • Erstellen Sie einen Plan, wie Sie nächstes Jahr Ihre gemeinsame Zeit verbringen wollen.
  • Lassen Sie Ihre Versicherungen überprüfen. Einige davon sind überflüssig.
  • Mit dem Steuerberater einen gemeinsamen Termin bezüglich der Optimierung der Erbschaftsteuer vereinbaren.
  • Um die Inflation nicht über das bestehende Vermögen triumphieren zu lassen, ein Investmentportfolio installieren.

So weit so gut.

Viel wichtiger ist das, was jetzt kommt.

“Wenn ich im Sterbebett liegen würde und Ihnen nur zwei Empfehlungen aussprechen dürfte, wären es diese zwei:

  1. Geben Sie Jesus Christus eine Chance. Er wird Ihnen Sinn im Leben geben und beantwortet auch die Frage, wie es nach dem Tod weitergeht.
  2. Gehen Sie zum Eheberater.”

Stille! Man hätte eine Stecknadel fallen hören können.

“Ich meine es wirklich ernst – seit 22 Jahren bin ich Christ und mit Jesus habe ich allen Stürmen des Lebens getrotzt. Immer wissend, er ist ein liebender Gott, der es gut mit mir meint. Diese Liebe ist für mich unbezahlbar!”

 

Wir alle sollten uns die Frage nach dem Tod stellen. Meine ist geklärt. Und der Glaube erfüllt mich mit tiefer Zufriedenheit, die mit Geld, Spaß oder sonstigen Vergnügungen nicht einmal ansatzweise erreicht werden kann.

 

Seit knapp einem Jahr bin ich in der Eheberatung. Nicht, dass meine Frau und ich uns trennen wollen. Nein, denn Scheidung ist für uns keine Option. Wir wollen einfach die Verletzungen aus der Vergangenheit und einige schlechte Gewohnheiten loswerden. Wir haben nur dieses eine Leben bekommen. Und wir wollen es in Fülle genießen. Als Ehepaar und als Eltern. Wir wollen unserer Tochter tolle Vorbilder sein. Diese Vision treibt uns an.

 

Entsprechend fiel es mir sehr leicht, meinen Mandanten diesen Ratschlag zu geben. Die Frau wäre sofort dabei, er zögert noch aufgrund der langen Fahrstrecke.

 

Aus unserem Freundeskreis haben sich mittlerweile schon 5 Paare für eine Paarberatung entschieden. Es rumort an allen Ecken und Enden.

 

Aus einer Schwäche wurde eine Stärke. Darüber reden zu können, fällt mir nicht schwer. Was im Ergebnis zählt, ist doch mehr Qualität mit seinem (geliebten) Partner zu haben.

 

Gehen Sie es an. Sie und Ihr Partner sollten es sich wert sein.

 

Von unserer Eheberaterin haben wir eine Buchempfehlung bekommen, die ich hier gerne weitergebe:

‘40 Tage Liebe wagen’ von Steven und Alex Kendrick.

 

Gerne stehe ich auch für Fragen zur Verfügung: info@marin-marinov.de

“Herr Marinov, Sie schickt der Himmel…”

Meine Antwort: “Auf jeden Fall!”

Meine neue Mandantin ist 70 Jahre alt und hat den Krebs besiegt. Sie sehnt sich danach, die verbleibenden Jahre mit ihrem Ehemann zu genießen.

Er hat einige heftige Schicksalsschläge hinter sich und wurde während der Finanzkrise depressiv. Daher fällt es ihm als Selbstständiger besonders schwer, Geld für seine Frau und sich auszugeben.

Anstatt mit der Anlageberatung zu beginnen, haben wir die Exitplanung gestartet. Diese lieferte den beiden verblüffende Ergebnisse:

  • Sie müssen sich finanziell keine Sorgen mehr machen.
  • Sie können sogar schon zum 1.1.2020 aufhören zu arbeiten.
  • Sie müssen kein Geld anlegen, um ihren Lebensstandard zu sichern.
  • Sie können jedes Jahr 13.000 Euro mehr für Urlaub und Spaß ausgeben.
  • Und es reicht immer noch, um ihrem Kind Geld zu hinterlassen.

Meine Mandanten waren Baff! Die Frau war sichtbar gerührt. Tränen standen ihr in den Augen.

“Herr Marinov, Sie schickt der Himmel…”

Auch ich war sehr berührt, denn meine Mutter verstarb an Brustkrebs und mit ihr einige Lebensträume. Deswegen ist es mir ein ganz besonderes Anliegen, die Lebensziele meiner Mandanten in den absoluten Mittelpunkt zu stellen.

Und dazu gehört es auch, Klartext zu reden.

So sagte ich meinem Mandanten, dass er sich freuen kann und auch soll. Es aber dabei nicht belassen darf:

“Ihrer Frau bleiben vielleicht noch 5 gute Jahre. 5 gute Jahre. Das ist nicht viel.”

Wir alle wissen, wie schnell die Zeit an uns vorüberzieht. Mein Mandant schaute mich mit großen Augen an.

“Ich mag Sie beide sehr, entsprechend muss ich Klartext reden. Sie bezahlen mich nicht, damit ich Ihnen Honig um den Mund schmiere.” Erneut – Dankbarkeit in den Augen der Frau.

Sie haben eine Hausaufgabe von mir mitbekommen: Bis Ende Dezember sollen sie zusammen einen Plan erarbeiten, wie Sie das neue Jahr mit tollen gemeinsamen Aktionen gestalten möchten.

Aufgrund meines Artikels bei Prof. Walz, hat sich mein neuer Mandant bei mir gemeldet. Eigentlich wollte er gerne Geld anlegen. Jedoch habe ich schnell herausgefunden, was seine Motive sind: Er ist sich nicht sicher, ob das bestehende Vermögen ausreicht, um davon sorgenfrei leben zu können.

Entsprechend habe ich ihm empfohlen, zuerst die Exitplanung zu buchen, da diese einen sehr guten Gesamtüberblick liefert – sozusagen ein genaues Bild seiner finanziellen Zukunft, mit der Möglichkeit, alternative Wege durchzuspielen.

Vielleicht geht es Ihnen ähnlich wie meinen Mandanten? Auf meinem Blog finden Sie eine erste Schritt für Schritt Anleitung zur eigenen Exitplanung.

Oder, wenn Sie sich Zeit sparen wollen, können Sie mich gerne per Mail an info@marin-marinov.de kontaktieren.

Ich freue mich von Ihnen zu hören.

 

Photo by Clem Onojeghuo from Pexels

Ihre Exit-Strategie ist in Gefahr

Ich habe lange nachgedacht, wie ich die Einleitung zu diesem Blogpost schreibe. Mir kam eine Idee, nur ging die in die esoterische Schiene, also abgehakt. Je länger ich grübelte, umso schwieriger wurde es. Dann kam der Geistesblitz: „Marin, schreib doch einfach ohne groß um den heißen Brei herum zu reden.“

Also gut, los geht´s.

Beantworten Sie bitte die folgende Frage.

Auf einer Skala von 1 – 10: Wie glücklich sind Sie aktuell? (1 = mies unglücklich und 10 = himmelhochjauchzend glücklich)

Die psychologische Auswertung dazu lautet:

1-3: Es gibt Hoffnung. Das Leben hat mehr zu bieten.

4-7: Es gibt noch mehr Hoffnung. Das Leben hat wirklich mehr zu bieten.

8-10: Gratulation – Sie haben den Mount Everest des Glücks erklommen.

Für die Menschen in der Gruppe 8-10 gilt:

Sie wissen also, wie man den Stürmen des Lebens trotzt und ein glückliches Leben führt. Sie freuen sich darauf, die zweite Lebenshälfte in diesem Zustand verbringen zu dürfen.

Doch dann passiert folgendes: Anstatt 30 Jahre des Glücks, man nehme dies als Restlaufzeit beispielsweise für einen 55-Jährigen Mann, reduziert ein unwissender Fehler diese Zeitspanne um 12 Jahre. Weiterlesen

3 Gründe, warum Sie Ihre Ruhestandsplanung überdenken sollten

Rente mit 62, 65 oder später. Nur, wer entscheidet darüber? Klar, Sie allein. Oder doch ein System? Ihr Unternehmen? Eine Abfindung? Ihre Finanzstärke? Oder eine Krankheit?

Was nun, denken Sie. Marinov, komm doch endlich zum Punkt, höre ich Sie schnaufen. Zeit ist Geld…
„Doch ruhig Blut, Brauner.“ So versucht man mich immer wieder zu beruhigen, wenn mein kroatisches Blut in Rage gebracht wird. Meist durch notorische Links- oder Mittelspurfahrer auf der Autobahn, obwohl ganz rechts alles frei ist.

Leider habe ich das bis heute noch nicht im Griff und rege mich sinnlos darüber auf. Ab und zu erinnere ich mich an Jens Corssens Quatschi und mein Puls normalisiert sich. Aber genug damit.

Vielleicht ist es heute an der Zeit, Ihren Puls im positivem Sinne in Wallung zu bringen. Wie? Weiterlesen

Downsizen? Exit? Smarte Persönlichkeiten fordern den Status Quo heraus.

Telefongespräch mit Ute, Jahrgang 1967.

Marin: Ute, wie geht es dir, seit deinem Exit als Unternehmerin? Fehlt dir dein altes Leben? Ist dir langweilig?

Ute: Ganz im Gegenteil, Marin. Ich fühle mich pudelwohl. Von Langeweile keine Spur. Gassi gehen im Wald, lesen und Freunde treffen, Fitnessstudio und Sauna. Ich kann dir sagen, die Zeit vergeht wie im Flug. Nur das eine hätte ich nicht erwartet: Mein Sohn denkt, ich könnte jetzt vor lauter Freizeit verblöden.

Fassen wir das mal kurz zusammen. Eine gestresste Unternehmerin erfüllt sich ihren Traum und steigt mit 48 Jahren aus dem Hamsterrad aus. Es geht ihr gut. Sie liebt ihre Freiheit. Sie liebt ihr neues Leben und gönnt sich zwei Jahre „Nichtstun“, um neue Ideen zu bekommen.

Wenn da nicht die Stimmen von außen wären. Und diese haben es in sich.

Bei Ute prallte die abwertende Aussage ihres Sohnes ab.

Aber wie steht es um kränkende Aussagen durch Unternehmerfreunde oder Kollegen aus der Führungsetage? Wie kannst du jetzt bloß aufhören? Was machst du mit der vielen Zeit? Den ganzen Tag Gartenarbeit und deiner Familie auf den Wecker fallen?

Die Absicht, etwas in Ihrem Leben verändern zu wollen, ist vorhanden. Wenn da nicht die Stimmen wären.

Viel zu oft hören wir darauf, was andere Menschen Negatives zu uns sagen. Sie wurden nicht gefragt und geben trotzdem „wohlgemeinten“ Rat. Die Angst überkommt uns und besiegt letztendlich unseren Mut. Alles bleibt beim Alten.

Der Traum, vom Manager zum Oldtimerrestaurateur, löst sich in Luft auf. Dann warte ich eben noch 15 Jahre, bis ich in Rente gehe.

Als ich mit 23 Jahren entschied, mich selbständig zu machen, hörte ich auch solche Stimmen.

Als junger Vater weiß ich jetzt, dass es meine Eltern nicht böse mit mir meinten. Bei einigen Freunden schwang sicher auch etwas Neid mit. Frei über seine Zeit verfügen zu können, wer möchte das nicht? Hätte ich den Ausstieg aus meinem langweiligen Angestelltendasein nicht gewagt, wäre ich wahrscheinlich heute ein… egal was, es kam nicht dazu und darauf bin ich stolz. Nur, mit damals 23 Jahren hatte ich leicht zu reden. Geringe finanzielle Verpflichtungen, keine Kinder, keine Partnerin, einfach nur Single.

Was soll da groß passieren?

Aber in mir war dieser Drang. Wie bei vielen anderen auch. Lassen wir Thomas Fritz zu Wort kommen. In seinem Buch „Der Downsizer“, schreibt er folgendes:

“So spürt der erfolgreiche Controller, dass er eigentlich viel lieber etwas Künstlerisches machen würde, der weltweit herumreisende Manager spürt, dass er am liebsten zu Hause ist, der ständig am Schreibtisch sitzende Mitarbeiter fühlt, dass er am liebsten körperlich arbeiten würde, der sich in ständigem Trubel befindende Verkäufer sehnt sich nach der Ruhe im Wald, der andere Menschen aufgrund von Renditevorgaben fehlberatende Investmentbanker sehnt sich nach einer moralischen Betätigung usw.

Diese Menschen spüren, dass sie eine von den Eltern, den gesellschaftlichen Umständen, dem familiären Umfeld, der damaligen Situation geschuldeten Umständen geprägte Rolle angenommen haben und in etwas hineingerutscht sind, dass nicht ihren innersten Bedürfnissen entspricht.

Sie nehmen aber normalerweise diese Rolle an und leben sie oft ein Leben lang, weil sie sich einreden, dass alles in Ordnung ist und sie sich nicht trauen, aus diesem geordneten Umfeld auszubrechen.

Das sind dann die Menschen, die immer von einem Ausstieg träumen, immer davon reden, aber doch leider viel zu selten den Mut aufbringen, ihre Rolle zu wechseln, um endlich ihre Bestimmung zu leben.

Oftmals brauchen diese Menschen eine Aufmunterung oder ein Ereignis von außen, das sie dann „zwingt“, ihre ungeliebte Rolle aufzugeben und ihr Leben zu leben.”

Bei Thomas sah das wie folgt aus:

Woche 0: Endlich ist es so weit – Ich habe genug – Macht euren Mist alleine – Ich steige aus.

Nach ca. 6000 Arbeitstagen, 1,3 Mio. selbst gefahrenen km, 25 Flughäfen, 12 verpassten Flügen, 4 verloren gegangenen Koffern, 4000 Hotelübernachtungen, 240 Gesellschafterterminen, 20 Firmenneugründungen, 1 Goldenen Lenkrad, 4 Turnarounds, 10 verpassten Kindergeburtstagen und 8 vergessenen Hochzeitstagen, 1 Scheidung, 5 verloren gegangenen besten Freunden, 10 000 Geschäftsessen und 25 kg Übergewicht ist es nun endlich so weit:

Ich höre auf, bzw. neudeutsch: Ich size down.

Diese Entscheidung entstand natürlich nicht über Nacht, sondern war ein langer Prozess, der mit meinem 40. Geburtstag, zu Beginn einer kleinen Midlife-Crisis auf einer einsamen Ranch in Arizona beim Cowboyspielen begann.

Thomas ist ein smarter Held. Er hat es geschafft. Er hat sich getraut und wurde belohnt. Es war ein langer Prozess. Der Weg zur Bergspitze ist mühsam und schwer. Mutige Entscheidungen müssen getroffen werden, um die Hürden zum Gipfel zu meistern. Aber keine Sorge. Ich helfe Ihnen dabei.

Welche finanziellen Überlegungen Sie zur privaten Exit-Strategie vornehmen müssen, können Sie hier nachlesen.

Wenn Sie ernsthaft an einer Veränderung interessiert sind, sollten Sie sich die folgenden Fragen beantworten:

Was hindert Sie daran, Ihr Leben zu leben?

  • Zu wenig Zeit?
  • Zu wenig Geld?
  • Gesundheit?
  • Job?
  • Perspektivlosigkeit?
  • Familie?

-> Was ist es bei Ihnen persönlich?

  • Wie viel Zeit bräuchten Sie mehr, um Ihr gewünschtes Leben zu leben?
  • Wie genau stellen Sie sich Ihr Leben vor?
  • Was sind Ihre Zeitfresser?
  • Warum fressen die Ihre Zeit?
  • Warum lassen Sie das zu?

Ist der erste wichtige Schritt getan, fängt der Stein an zu rollen. Gedanken müssen strukturiert und priorisiert werden. Gespräche mit der Familie, mit Mitarbeitern, Vorgesetzten, Stakeholdern, Lieferanten stehen an.

Das alles ist nicht ohne.

Beginnen Sie in Ihrem Inneren aufzuräumen. Manche müssen dazu zwei Tage ins Kloster, andere wiederum in ein gutes Hotel oder ein fremdes Land.

Doch die Erkenntnisse daraus sind Gold wert. Denken Sie an Ihre verbleibende Zeit auf dieser Erde. Wir kennen sie nicht. Aber sie ist begrenzt.

Beginnen Sie heute oder spätestens in drei Tagen mit Ihrer Lebensplanung. Danach hat Sie der Alltagslärm wieder fest im Griff und Ihre innere Stimme wird es schwer haben, Gehör zu finden.

Der Unternehmer Lars Bobach hat auf seinem tollen Blog seine Lebensplanung veröffentlicht. Diese könnte Ihnen auch bei Ihrer Ausarbeitung weiterhelfen:

Wie mir einer der einflussreichsten Menschen seiner Zeit, Dr. Stephen Covey, bei meiner Lebensplanung half und was dies mit meinem 40. Geburtstag zu tun hat, können Sie hier lesen.

Photo by Nina Uhlíková from Pexels

Exit-Strategie – Wie Sie damit smart beginnen können.

Haben Sie eine Exit-Strategie? Würden Ihnen 130.000 Euro jährliche Mieteinnahmen für ein sorgenfreies Leben ausreichen?

Stellen Sie sich vor, Ihre Arbeitstage als freiberuflicher Unternehmensberater sind gezählt. Sie sehnen sich nach Ruhe und Zufriedenheit. Geldverdienen ist Ihnen nicht mehr wichtig. Die Mieteinnahmen reichen doch für ein erfülltes Leben aus.

Denken Sie sich.

Bevor ich weitermache, lassen Sie mich kurz auf den Exit-Begriff eingehen.

Wie Sie wissen, geht es bei einer Exit-Strategie darum, seinem Leben eine entscheidende neue Richtung zu geben.

Ihre Motive kenne ich nicht. Nicht selten sind es heftige Erlebnisse.

Im privaten und beruflichen Umfeld versterben Ihnen lieb gewonnene Menschen. Ihnen wird bewusst, wie kurz das Leben in Wirklichkeit ist.

Ihre Eltern führen ein tristes Dasein als Rentner oder sind pflegebedürftig.

Ein Herzinfarkt zwingt Sie zum Umdenken oder Ihre Executive-Aufgaben haben Sie ausgelaugt.

Ihr Unternehmen bereitet Ihnen keine Freude mehr. Sie überlegen ernsthaft, ob Sie das Kaufangebot annehmen sollen, denn Ihre Kinder sind daran nicht interessiert.

Was auch immer es bei Ihnen sein könnte, Sie wünschen eine Veränderung. Ihre Finanzstärke schätzen Sie als gut ein. Und genau hier kommt der Knackpunkt: Wie gut ist diese wirklich?

Folgende Überlegungen sollten Sie jetzt anstellen:

Nehmen wir an, Sie sind 50 Jahre alt (das Durchschnittsalter meiner Kunden liegt bei 47-54 Jahren). In 5 Jahren planen Sie eine Veränderung.

Sie wollen ihre Arbeit nicht mehr gegen Rechnung eintauschen. Ihre neue Währung lautet ZEIT. Zeit für die Dinge, die Ihnen wichtig sind.

Sie haben Träume, die Sie bis dato haben vergraben müssen. Jetzt ist es an der Zeit, diese ans Tageslicht zu holen.

Doch Ihr Enthusiasmus bekommt schnell einen Dämpfer.

Auf Ihren Schultern sitzt ein kleiner Bösewicht, der Ihnen ständig ein schlechtes Gewissen ins Ohr säuselt:

„Vergiss Deine Träume. Sei doch nicht dumm. Du verdienst 240.000 Euro im Jahr. Darauf kannst du doch nicht verzichten. Mit 55 aufzuhören kannst du dir eh nicht leisten, bei deinem Lebensstil. Und was wird deine Frau davon halten? Sie wird dich bestimmt nicht unterstützen. Sicherheit steht bei ihr an erster Stelle. Lieber bis 65 arbeiten und dann genießen…“

Doch dieses Mal halten Sie dagegen. Ein lautes NEIN kommt über Ihre Lippen. Gedanken schießen Ihnen in den Kopf: Was ist, wenn meine Finanzstärke doch gut genug für einen Exit ist?

Alles, was ich tun muss, ist, mir Zeit frei zu schaufeln und mir einen Überblick zu verschaffen. Danach habe ich die erhoffte Klarheit und die negativen Stimmen verstummen für immer.

Also machen Sie sich ans Werk. Sie haben eine Checkliste erstellt und sitzen jetzt bei einem guten Kaffee an Ihrem Schreibtisch. Ihre „Finanzkram“-Ordner liegen vor Ihnen. Eine Vorfreude macht sich deutlich bemerkbar, aber auch die Angst, Fehler zu machen.

Als erstes müssen Sie eine kleine finanzmathematische Übung meistern. Diese geht wie folgt:

In 5 Jahren wollen Sie mit Ihrem aktuellen Beruf aufhören. Welches Vermögen brauchen Sie, um von 55 bis 90 davon leben zu können?

Das sind die Parameter:

Lebenshaltungskosten 84.000 Euro pro Jahr
Kapitalanlagezins 2 % pro Jahr

Haben Sie das Ergebnis?

Hier ist es. Das benötigte Startkapital mit Alter 55 sind 2.119.064,14 €

Sie brauchen also großzügig aufgerundet 2,2 Mio. Euro, um davon ein tolles Leben bestreiten zu können.

Jetzt wird´s leider etwas komplex.

Ihre Ausgaben werden durch die Inflation teurer. Diesen Ausgleich sollten Sie berücksichtigen oder Sie nehmen diesen Verlust hin. Letzteres bedeutet, relativ einfach gesagt, sich jedes Jahr etwas weniger leisten zu können.

Hier eine kurze Übersicht, um die Auswirkungen einer Inflation zu verstehen.

Ausgaben in 2017: 84.000 Euro

Ausgaben in 2018: 85.860 Euro

Ausgaben in 2019: 87.393,60 Euro

> Die Ausgaben für Ihren Lebensstandard werden durch die Inflation verteuert. Möchten Sie Ihren Lebensstandard halten, müssten Sie somit Ihre Einnahmen entsprechend erhöhen.

Gerade bei Immobilienvermietungen sollte das möglich sein, nur private Investoren machen hier sehr viele Fehler.

Können Sie Ihre Einnahmen nicht erhöhen, dann sieht der Verlust ihrer Kaufkraft wie folgt aus:

Ausgaben in 2017: 84.000 Euro

Ausgaben in 2018: 82.352,94 Euro

Ausgaben in 2019: 80.738,18 Euro

Sie können also weniger ausgeben als das Jahr zuvor usw. Also weniger Restaurantbesuche, Urlaube etc. Und das von Jahr zu Jahr.

Sie haben jetzt ein gutes Bild der Konsequenzen vor Augen. Bei der eigenen privaten Liquiditätsplanung muss die Inflation unbedingt berücksichtigt werden. Sonst droht ein böses Erwachen.

An dieser Stelle wird der ein oder andere sicherlich das Argument vorbringen, die Inflation sei viel höher.

Man spricht von gefühlter Inflation.

Wie hoch diese tatsächlich ist, kann nur vermutet werden. Ich habe für meine eigene Planung trotzdem nur 2 % angesetzt, da mich 3 oder mehr Prozent demotivieren würden.

Schauen wir uns jetzt das Ergebnis des Kapitalvermögens mit Berücksichtigung der Inflation an:

Das sind die Parameter:

Lebenshaltungskosten 84.000 Euro pro Jahr (Ausgaben hier erfassen)
Kapitalanlagezins 2 % pro Jahr
Inflation 2 %

Benötigtes Startkapital mit Alter 55 = 2.908.680,04 €

Ach du meine Güte, was ist jetzt passiert?

Um die Inflation auszugleichen, benötigen Sie jetzt fast 800.000 Euro mehr Kapital. Doch es kommt noch schlimmer.

Denn das alles sind Nettowerte. Der Fiskus will ja auch noch einen Teil vom Kuchen. Stichwort Abgeltungsteuer.

Aber vielleicht sieht es bei Ihnen viel besser aus?

Oder Sie verzichten einfach auf 10 Jahre und springen schon mit 80 Jahren in die schwarze Box. Ich bitte den Sarkasmus zu entschuldigen, aber hier hilft nur Klartext.

Sie sehen, Sie haben also mehrere Optionen. Manche Menschen unterschätzen die Macht der Zahlen und Ausgaben. Und das kann bitter enden. Plötzlich muss das geliebte Ferienhaus verkauft werden…

Bei meinem Kunden haben die 130.000 Euro Mieteinnahmen übrigens wirklich nicht gereicht. Zumindest für vier Jahre nicht. Denn obwohl er nicht im Luxus schwelgt, hätte er für diese Zeit Liquiditätsunterdeckungen ausgleichen müssen. Das hätte einen Vermögensverzehr bedeutet. Und das will ja niemand.

In seiner Cashflowberechnung hatte er die Abgaben ans Finanzamt nicht berücksichtigt.

Trotzdem zieht er seinen Exit mit knapp 55 Jahren durch.

Der Verkauf eines Mehrfamilienhauses beschert ihm 2,2 Mio. Euro und somit ist genug Spielraum vorhanden, neben den weiteren Einkünften (Miete und Kapitalerträge), ein tolles Leben führen zu können.

Und der absolute Höhepunkt in diesem Fall war dann sein Anruf, in dem er mir mitteilte, sein Geld nicht unnötig liegen lassen zu wollen.

1 Mio. Euro möchte er in soziale Projekte investieren. Ein echter Held eben. Und smart noch dazu.

Für mich die absolute Erfüllung, diesen tollen Menschen bei seiner Reise begleiten zu dürfen.

Fazit

Ohne seine Ausgaben und sein Vermögen zu kennen, kann die Exit-Strategie wie ein Kartenhaus zusammenfallen.

Vorüberlegungen, etwa mit 55 anstatt mit 60 nur noch optional zu arbeiten, können Sie nur anstellen, wenn Sie absolute Klarheit oder entsprechend sehr viel Vermögen haben.

Die meisten kennen ihre Zahlen jedoch nicht.

Bei komplexen Vermögensstrukturen ist das auch kein Wunder. Nehmen Sie sich daher die nötige Auszeit und gehen Sie Ihre eigenen Zahlen durch.

Meine Zahlen kenne ich erst seit 6 Jahren.

Vorher war ich zugegebener Maßen faul und nicht wirklich interessiert. Bis ich ein heftiges „Ach-du-meine-Güte-Erlebnis“ hatte.

Manchmal braucht es einen solchen Dämpfer und für mich kam er genau richtig. Jetzt kann ich viel besser die Konsequenzen meiner Entscheidungen nachvollziehen. Das sorgt für Klarheit, Zufriedenheit und ruhige Nächte.

Wie steht es mit Ihnen und Ihren Zahlen? Haben Sie diese im Griff oder stehen Sie damit auf Kriegsfuß?

Photo by Adrianna Calvo from Pexels